Die Gesamtpolnische Treffen im Schloss unter dem Motto „Singen wir die Poesie“, im Juli (org. vom Zentrum für Bildung und Kulturelle Initiativen)
Ende der 1950er Jahre entstand eine spezifische Strömung in der künstlerischen Gesangkunst und zwar die gesungene Poesie. Die Dichtung wurde nämlich als Quelle der musikalischen Inspiration betrachtet und ein poetisches Lied wurde, wie etwa ein Studentenlied, zu einer Art des Widerstandes gegen die kommerzielle Estradenmusik. 1974 wurden die Gesamtpolnischen Treffen im Schloss unter dem Motto „Singen wie die Poesie“ initiiert. Es war als ob ein Entgegenkommen seitens der damaligen Organisatoren gegenüber dem allgemeinen Bedarf eine Veranstaltung zu gestalten, die den einmaligen Charakter des Hofes des Olsztyner Schlosses nutzen konnte. Diese Unternehmung nahm die Form eines Wettbewerbes an. Es werden nun Konzerte bekannter polnischer Künstler aufgeführt und so treffen sich jedes Jahr im Schlosshof die besten jungen Künstler und zugleich Liebhaber der poetischen Strophen, Anhänger der Werte, die im hektischen Alltag oft vergessen werden. Viele Laureaten dieser Treffen sind heutzutage hervorragende anerkannte Künstler, die diese Bühne weiter als Gäste besuchen. Das einzigartige Ambiente der Veranstaltung überträgt sich auch auf das Publikum, das manchmal sogar im Regenguss lyrischen komischen oder überraschenden Gedichte von Osiecka, Kofta, Gałczyński, Cave, Waits zuhörend sitzen bleibt. Der Erfolg dieser besonderen Treffen trug dazu bei, dass diese Veranstaltung zum Symbol Olsztyns und der Region im kulturellen Bereich wurde.